Durban

Die Fahrt von Richards Bay nach Durban war relativ entspannt. Lediglich für 1-2 Stunden gab es etwas Stress. Ein paar Meilen vor Durban wurden wir von einem Squall erwischt. Man konnte am Himmel schon sehen, dass da was im Anzug war. Der Wind drehte dann auch ziemlich schnell von Nord auf Süd und nahm ordentlich zu. Die Wellen wurden höher und der Abstand immer kürzer – und das nun alles von vorne. Meerbaer boxte sich unter Motor dagegen und stampfte sich zwischendurch immer wieder fest. Wir änderten den Kurs etwas mehr, damit wir überhaupt Fahrt machen konnten. Als der Spuk dann vorbei war, drehte der Wind wieder auf die vorherige Richtung und wir konnten bis zur Einfahrt nach Durban segeln.

Eine Seemeile vor Durban meldeten wir uns über Funk und baten um Genehmigung zur Einfahrt in den Hafen. Wir wurden angewiesen, oberhalb der Mole auf Warteposition zu gehen. Es war gerade ein dicker Pott auf dem Weg nach draußen. Sobald wir die Freigabe zur Einfahrt hatten, dauerte es noch fast eine ganze Stunde, bis wir in der Marina an dem uns zugewiesenen Liegeplatz anlegen konnten. Das Boot vor uns hatte eine Box weiter außen als wir und manövrierte in der engen Boxengasse hin und her, um sein Schiff rückwärts einzuparken. Bis der endlich so weit war, durften wir auf der Stelle rum eiern. Nach einer ganzen Weile hatte er es dann geschafft und wir konnten weiter in die Boxengasse bis zu unserem Liegeplatz fahren.

Der Hafen ist riesig – die Marina befindet sich in der hintersten Ecke, dafür allerdings nahe an der Stadt

Ausflugsboote tuckern hier mit voller Mucke durch das Hafengebiet

Wir wurden gleich von Vince empfangen, der hier als Volunteer der OSASA tätig ist. Er versorgte und gleich mit allen möglichen Infos und den Schlüsseln für das Gate zur Marina.

Durban ist nicht schlecht, leider ist aber hier die Sicherheitslage nicht so berauschend und es wird Touristen empfohlen, sich nicht alleine in der Stadt herumzutreiben. Wenn man irgendwohin möchte, möglichst mit UBER. Die sind zuverlässig, sicher und sehr preiswert. Eigentlich schade, wir laufen gerne in einer neuem Umgebung durch die Straßen und schauen uns alles an. Hier müssen wir per Taxi zum Einkaufszentrum fahren.  Da gibt es zwar alles, was das Herz begehrt, aber Shopping Malls sind nicht wirklich unser Ding.

Dummerweise hat unser neues Radar auf dem Weg nach hier seinen Geist aufgegeben. Wir sind gerade mit einem hier in Kapstadt ansässigen Händler in Kontakt, um unsere Garantie-Ansprüche geltend zu machen. Das ist etwas kompliziert. Allese geht per Mail und die Antworten lassen zuweilen ziemlich lange auf sich warten. Zuerst sollten wir die Kabel kontrollieren, ob die Durchgang haben. Haben sie. Strom und Datenkabel sind in Ordnung.  Dann sollten wir den Deckel abnehmen und innen etwas kontrollieren. Dafür durften wir dann die ganze Radarschüssel vom Mast abmontieren und herunter nehmen. Inneres Datenkabel getestet: funktioniert. Muss also was größeres sein. Jetzt warten wir wieder auf die Rückmeldung der Firma. Wir sind gespannt, wie lange sich das noch hinziehen wird. Das letzte Wetterfenster haben wir deshalb schon verpasst. Hoffen wir, dass wir zum nächsten Fenster soweit sind.

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10 Tage Marina-Leben

Nachdem wir wohlbehalten von unserer Safari zurück waren, bekamen wir auch gleich die Meldung, dass wir am kommenden Tag einen Platz in der Marina bekommen könnten. Das war vom Timing nicht ganz so toll, denn wir hatten die ganze Zeit über starken Südost-Wind und der drückte Meerbaer fest an die Kaimauer. Erschwerend hinzu kam noch, dass unser Propeller bei Rückwärtsfahrt nach backbord drückt. Genau falsch rum in dieser Situation. Zudem war das Platzangebot für das Wende- und Ablegemanöver recht knapp bemessen. Nach vorne und hinten jedweils ca. 1-5 Bootslängen und zur Seite hin 2 Bootslängen. Wir baten Elmarie, den „Engel“ der Osasa, die sich hier rührend um uns gekümmert hat, im Club nachzufragen, ob es die Möglichkeit gibt, jemanden mit einem Schlauchboot zu schicken, der uns beim Drehen und Ablegen von der Kaimauer unterstützen könnte. Ein Telefonanruf und die Sache war geritzt. Ab 17 Uhr sollten wir bereit sein.

Der kleine Seenotrettungskreuzer

!7 Uhr: Meerbaer-Crew auf Standby, Motor lief, Leinen soweit vorbereitet. Und dann kam die Hilfe, allerdings nicht so, wie wir dachten. Es kam tatsächlich der Seenotrettungskreuzer von Richards Bay und nahm uns in Schlepp. Wir dachten erst, das sei ein Missverständnis, wir wollten doch lediglich von der Mauer weg und kurz gedreht werden. Aber dann stellte sich heraus, dass die Mannschaft diese Aktion als Übung benutzte, um die Mannschaft zu trainieren. Und so kamen wir auch noch in den Genuss, ganz ohne Stress auf unseren Liegeplatz in der Marina geparkt zu werden. Wir waren natürlich verantwortlich für das „Hafenkino“ und wurden von etlichen Leuten lachend in Empfang genommen.

Die 10 Tage sind wie im Fluge vergangen. Sie waren gespickt mit kleineren und größeren Arbeiten am Meerbaer und einigen Einkaufstouren. Wir sind im Obst-Schlaraffenland und das nutzen wir redlich aus. So viel Obst wie in den letzten Tagen haben wir seit Jahren nicht mehr verputzt. Und das zu Preisen, da träumt man in Deutschland nur von.

Unsere zum Service gegebenen Einspritzdüsen kamen mittlerweile auch überholt und gereinigt zurück und der Käptn durfte Mr. Perkins ein wenig auseinander nehmen.

Die alten Düsen waren überfällig

Nun schnurrt unser Motörchen wieder viel ruhiger und wir können die nächste Etappe angehen. Morgen Nachmittag wollen wir die Leinen los machen und die ca. 80 sm bis Durban über Nacht angehen. Das Wetterfenster ist nicht sehr groß. Wir sollten bis Mittag angekommen sein, bevor der Wind wieder auf Süd drehen soll.

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Meerbaer-Crew auf Safari

Wenn man schon mal in Südafrika ist, muss man sowas auch gemacht haben. Auch wir, wo wir eigentlich nicht so die Touristentour-Fans sind.

Ein ganz besonderer Dank geht auf diesem Wege noch an unsere Freundin Heidi W., die uns mit ihrem großzügigen Beitrag in unsere Kaffeekasse bei dem Abenteuer unterstützt hat!!!

Am Montag haben wir uns für drei Tage ein Auto gemietet, einen kleinen Toyota, gut zu fahren und sparsam im Verbrauch.

Dienstag früh um 8.30 Uhr ging es los. Erst einmal ca. 80 km bis nach St. Lucia zum Syabonga Jetty. Hier ging um 10.30 Uhr die Flussfahrt zu den Hippos (Flusspferden) los. Der Kahn war mit nur 10 Gästen noch nicht einmal halb voll. Da stand auch niemand irgend jemandem beim Fotoshooting im Weg. Zuerst ging es ganz unspektakulär den Fluss entlang. Nach einem Abzweig kamen wir zu einem verfallenen Industriegebäude. Davor sausten im Schilf jede Menge kanarienvogelgelbe Webervögel bei der Arbeit hin und her. Was diese kleinen Vögel an kunstvoller Arbeit leisten, ist kaum zu glauben.

Der Anfang ist gemacht

Das Nest ist fast fertig

Eine letzte Inspektion, bevor die auserwählte Dame das neue Heim begutachten kann

Danach ging es weiter den Fluss entlang und nicht viel später kamen die ersten Hippos in Sicht. Sie standen oder lagen im seichten Wasser, um sich vor den lästigen Pferdebremsen zu schützen. Ab und zu kam ein Kopf hoch, um zu sehen, wer sich da nähert. Die Boote sind ihnen gut bekannt und sie lassen sich dadurch überhaupt nicht stören. Nachts sollen sie regelmäßig auf der Suche nach Futter durch die Straßen von St. Lucia laufen.

Kaum zu sehen, aber allzeit wachsam

Ein Familienverband mit ca. 10 Tieren aller Altersklassen

Auf Schmusekurs

Auf dem Rückweg konnten wir noch ein paar kleine Nilkrokodile und einige wunderschöne Vögel beobachten.

Ein Nilkrokodil lauert auf Beute

Kingfisher

Schlammspringer

Nach ca. zwei Stunden war die Tour vorbei und das nächste Abenteuer wartete. Noch einmal ca. 100 km waren zu fahren bis zum Eingang zum Hluhluwe-iMfolozi-Park, dem zweitgrößten Park nach dem Krüger Nationalpark und dem Ältesten in Südafrika.

Die Anfahrt von 15 km zum vorab für die Übernachtung gebuchten Resort war schon beeindruckend. Das Resort liegt auf 500 m über NN. Schon nach ein paar hundert Metern kamen wir an den ersten Rhinozerossen vorbei, die sich im Schlamm suhlten.

Rhino am Schlammloch

Impalas und Zebras waren alle Nase lang zu sehen. Im Resort laufen diese Tiere einfach so herum.

Zebras vor den Unterkünften

Die Impalas sind auch unterwegs

Oben auf dem Berg angekommen, haben wir eingecheckt und uns dann sofort wieder auf Entdeckungstour gemacht. Zuerst noch auf dem asphaltierten Weg, aber das war uns zu langweilig. Also runter von der Straße und raus auf die Buckelpiste. Der kleine Toyota schlug sich ganz prächtig, obwohl wie mit einem Geländewagen sicherlich komfortabler unterwegs gewesen wären. Wir haben es trotzdem genossen und wurden auch bald mit ein paar Tiersichtunge belohnt. Impalas, Zebras und als Highlight zum Schluss noch eine Giraffe direkt neben dem Weg.

Giraffe direkt am Wegesrand

Nach dem Abendessen im Resort-Restaurant fielen wir dann total erschöpft von der Fahrt und den vielen Eindrücken schon ziemlich früh ins Bett. Für den nächsten Tag hatten wir eine Jeep-Tour gebucht und dafür wollten wir fit sein.

Die Nacht war total ruhig und entspannt. Eigentlich hatten wir zumindest bei Sonnenaufgang mit ziemlichen Spektakel von den Vögeln gerechnet. Aber es war total ruhig. Lediglich das Geplapper der zur Arbeit gehenden Leute war so eben zu hören.

Nach dem Frühstück auschecken und dann ab in den Safari-Jeep. Die Tour sollte ca. drei Stunden dauern, es wurden letztendlich fast vier daraus. Der Fahrer hatte ein Auge auf dem Weg und eins links oder rechts im Gebüsch. Er wusste die Tiere zu entdecken und stoppte sofort.

Wasserbüffel, Elefanten, Rhinos, Impalas, Zebras, Giraffen und als Highlight ein Leopard. Nur die Löwen ließen sich nicht sehen. Das wäre noch die Krönung gewesen.

Elefant als Straßensperre. Vier Autos warteten in respektvollem Abstand, dass der Herr sich wieder in die Büsche schlägt

Wasserbüffel

Warzenschwein-Babys

Mutter mit Kindern

Nya

Nyala-Bock

Junge Impala-Böcke

Cheetah – Leopard. Ein seltener Anblick

Alles in allem haben wir es nicht bereut, diese Tour gemacht zu haben. Es war ein einmaliges Erlebnis, das wir nicht missen möchten.

Die ca. 100 km für die Rückfahrt waren zu Beginn noch einmal recht anstrengend. Die Straßenverhältnisse außerhalb der größeren Städte sind so mit Schlaglöchern übersät, dass man mit voller Aufmerksamkeit fahren muss. Manche Löcher sind so tief, dass man gerade bei einem Kleinwagen einen Achsenbruch riskieren würde, käme man da mit full speed rein.

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Angekommen in Richards Bay

Wir haben es  geschafft! Nach 3 Tagen und 21 Stunden haben wir morgens um 7 Uhr Meerbaer am Zollsteg festgemacht.

Seit unserem Start in Langkawi/Malaysia haben wir in 5 Monaten mehr als 6.300 sm  im Kielwasser. Von Malaysia über West-Sumatra/Indonesien, Rodriguez, Mauritius, Madagaskar und Mozambique bis Südafrika. Wir sind ganz stolz auf uns 😉

Die erwartete Schaukelei vor dem Wind hielt sich in Grenzen. Der Wind war gar nicht so stark, dafür hat uns der Aghulas-Strom so richtig vorwärts geschoben. Teilweise mit 8-9 kn segelten wir Richtung Richards Bay. Gemäß Anweisung von Des haben wir uns dicht unter der Küste gehalten. Er meinte, es sei schon einigen Yachten passiert, dass sie zu weit draußen waren und dann von der Strömung an der Hafeneinfahrt vorbei gespült wurden. Und einen Weg zurück gibt es kaum. Das wollten wir natürlich vermeiden und es hat auch super geklappt.

Alles nach Vorschrift: Gastlandflagge und Q-Flagge gesetzt

Bereits um 8 Uhr wurden wir ganz herzlich von Elmarie von der OSASA persönlich begrüßt und mit den Einreisepraktiken vertraut gemacht.

Die Immigration- und Quarantäne-Dame war schon um 9 Uhr an Bord, es ging ratzfatz und wir hatten unsere Visa-Stempel im Pass.

Der Zoll meldete sich nicht viel später. Die Beamten machten es sich einfach und beorderten direkt mehrere Bootskapitäne ins Restaurant für den Papierkram. Also alles ganz easy und entspannt.

Jetzt waren wir frei, wir konnten die gelbe  Flagge wieder runter nehmen und uns dem „Tagesgeschäft“ widmen, will heißen: auf in die Shopping-Mall. Wir brauchten Bargeld aus dem Automaten, SIM-Karten für die Telefone und vor allen Dingen ein paar Lebensmittel. Im Supermarkt wurden wir direkt am Eingang mit einem riesigen Obst- und Gemüseangebot empfangen. Was für ein Luxus! Wir haben natürlich viel zu viel eingekauft. Dagegen werden wir in den kommenden Tagen mit Freude anessen 😉 Und dann die Fleischabteilung! Es gibt wieder „richtiges“ Rind- und Schweinefleisch!! Um die Geflügeltheke haben wir einen großen Bogen gemacht. In den letzten Monaten war Huhn in allen Variationen unser einziges Fleisch. Davon haben wir erst einmal  genug.

Wir liegen immer noch am Zoll-Pier.  Die Marina ist rappelvoll  und auch der Ankerplatz ist gut bestückt. Blöderweise sind wir genau mit einem großen Teil der Flotte der World-ARC hier angekommen. Vorteil hier am Zollsteg: es kostet nichts. Mal sehen, wie lange es dauert, bis ein Platz für uns in der Marina oder an einer Mooring frei wird.

Das Frühprogramm startet

Heute früh um 5 Uhr gab es ein Gepolter an Deck. Die berüchtigte Affenbande ging auf Erkundungstour, ob nicht irgend etwas Essbares an Deck zu  finden ist. Glücklicherweise waren wir gewarnt und hatten alles Essbare rein geholt und die Luken nur so weit offen gelassen, dass auch die kleinen Affen keine Chance zum Reinklettern hatten.

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Von Linga Linga nach Richards Bay – Tag 3

GPS und Autopilot funktionieren wieder! Der Fehler war, wie so oft, eigene Dusseligkeit. Beim Umprogrammieren des GPS müssen wir vermutlich aus Versehen eine Funktion aktiviert haben ohne es zu merken. Die Sonne schien genau auf das Display und wir konnten die Anzeige nicht so richig ablesen. Heute früh dann neuer Versuch, Fehler gefunden. Alles wieder paletti!

Und so ging es dann wieder ganz entspannt weiter. Segeln hat wieder richtig Freude gemacht. Der Wind meinte es gut mit uns und die Strömung erst recht. Teilweise mit bis zu 9 kn sauste Meerbaer dahin. Leider hat sich jemand in unserer Logge eingenistet und so können wir blöderweise nicht sehen, wie stark der Strom schiebt. Es muss aber ganz ordentlich sein.

Seit einer Stunde laufen wir genau vor dem Wind. Wegen der Schaukelei nicht gerade unsere Lieblingsdisziplin, aber für ein paar Stunden ok.

Wir haben noch ca. 65 sm vor uns, bis wir Richards Bay erreicht haben. Morgen im Laufe des Vormittags sollte es soweit sein. Wir freuen uns schon riesig.

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Von Linga Linga nach Richards Bay – Tag 2

Heute hatte Murphy seinen großen Tag – wir dagegen überhaupt nicht.

Der Tag fing ganz normal an. Wir hatten zuerst genug Wind zum Segeln, Der Kurs stimmte und die Geschwindigkeit ebenfalls. Später dann mussten wir den Motor zu Hilfe nehmen. Der Wind ließ nach und wir sind unter Zeitdruck. Wir haben Zeit bis Dienstag Abend. Ab der Nacht auf Mittwoch ist ab Richards Bay nach Norden hin Südwind angesagt und den sollte man tunlichst  nicht erwischen. Also, alles was unter 5 kn ist, muss mit Maschinenerkraft ergänzt werden. So weit, so gut. Im Laufe des Tages fing der Autopilot an zu spinnen. Der steuerte 20-30 Grad links und rechts vom Sollkurs hin und her. Wir haben dann versucht, die Ruderdämpfung über das GPS besser einzustellen. Das Ergebnis: Das GPS-Display ist seitdem eingefroren. Es zeigt immer das Gleiche an. Zum Glück funktioniert die Datenübertragung zum Computer und zur Funke. Aber das Problem ist, dass wir nun bei Motorfahrt auf Handsteuerung angewiesen sind, weil ja der Autopilot wohl auch durch das GPS beeinträchtigt ist.

Gegen Nachmittag kam dann zum Glück wieder etwas mehr Wind auf und wir konnten ohne Motorunterstützung die 5 kn  halten. Die Aries leistet seitdem ihren Dienst gut wie immer.

Ach so: da war ja noch was. Gegen Mittag (noch vor dem Theater mit dem Autopiloten) hatte Rainer auf einmal  keine Ruderwirkung mehr. Das Ruder ließ sich locker drehen, ohne dass der Kurs sich änderte. Glücklicherweise geht der Autopilot direkt auf den Ruderquadranten und so konnte der erst einmal die Steuerung übernehmen. Dann ging die Suche los: Ist ein Steuerseil eventuell gerissen? Nein, alles fest. Auch am Runderquadranten war alles in Ordnung. Es kann also nur ein Fehler im Bereich des Ruders sein. Auf der Rückseite vom Besanmast ist unten eine Klappe, über die man von innen an die Ruderverankerung gelangen kann. Also auf dem Bauch liegend die Klappe abschrauben und mit der Taschenlampe ins Dunkel leuchten. Und da hatten wir den Übeltäter. Das Kettenritzel drehte frei. Es wurde durch drei Schrauben gehalten, von denen zwei abgegammelt waren und die Dritte hing lose in den letzten Windungen. Wer weiß, wie lange diese eine Schraube die ganze Mimik schon festgehalten hat. Nach 16 Jahren und 60.000 Seemeilen Dauerbelastung darf man sich nicht wundern. Die beiden abgerissenen Schrauben konnten wir auf See leider nicht ersetzen. Die Reste müssen erst ausgebohrt und dann ein neues Gewinde  geschnitten werden. Das geht bei dem Gewackel nicht wirklich. Die eine Schraube haben wir durch eine neue ersetzt und hoffen nun, dass die bis Richards Bay durchhält.

Ach ja, vor ein paar Tagen ist uns schon die Steuerbord-Schot von der Fock ca. 2 m hinter dem Schothorn gerissen. In der Position konnten wir sie zum Glück zusammenknoten,  ohne dass das dicht nehmen und fieren beeinträchtigt sind.

Gerissen und wieder zusammen geknotet: Die Fockschot

Der Einkaufszettel für Richards Bay wird immer länger. Ob das Geld noch ausreicht für eine kleine Safari, steht in den Sternen. Falls sich jemand an dem  einen oder anderen Meter Schot beteiligen möchte: die Kaffeekasse darf gerne etwas gefüllt werden 😉

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Von Linga Linga nach Richardsbay – Tag 1

Der Start verlief planmäßig. Heute früh um 10 Uhr wurde Mr. Perkins aufgeweckt. Anker hoch, Großsegel gesetzt und erst einmal  mit Motorkraft raus aus der Lagune. Diesmal hatten wir den richtigen Zeitpunkt gewählt und sind von dem restlichen ablaufenden Wasser nach Norden aus der Lagune gespült worden. Bis zu3 kn Schiebestrom.

Sobald wir nach 8 sm aus dem Flachwasserbereich raus waren, wurde der Kurs auf Ost geändert. Der Wind kam leider, aber wie erwartet, für  uns ungünstig. Er blies aus Südost und wir wollten nach Süden. Also erst einmal fast gegen den Wind ein paar Seelḿeilen raus, bis der Winkel stimmte. Die Küste von Mozambique verläuft hier ziemlich genau nach Süden, da ist es leider nicht möglich zu kreuzen. Aber gleich sind wir an der „Ecke“ und dann frei.

Der Winddreher auf Ost soll wohl in der Nacht, spätestens morgen früh kommen. Dann kann Meerbaer wieder rennen.

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